QUIZ Ausgabe #03 zur Psychologie im Basketball
… 3 weitere Quizfragen:
07 Du willst vor einem wichtigen Spiel noch eine kurze Motivationsrede (“pep-talk”) in der Garderobe halten. Was sagst du, wenn folgende Informationen vorliegen; nämlich, dass der Gegner klar zu schlagen ist (“Pflichtsieg”) und die Stimmung in der Mannschaft recht siegessicher ist? ❏ Die euphorische Stimmung hochhalten und eine hohe Punktedifferenz vorlegen. ❏ Die euphorische Stimmung hochhalten und kein Punkteziel vorgeben. ❏ Vor dieser euphorischen Stimmung warnen und den Spielanreiz bei einem Sieg erhöhen. ❏ Vor dieser euphorischen Stimmung warnen und abwarten, wie sich das Spiel entwickelt.
08 In einer Auszeit gibst du einem Spieler eine Anweisung mit folgenden Worten: ❏ Arbeite auf eine gute Wurfsituation hin; das erhöht deine Korbchance und die Reboundmöglichkeit. ❏ Wirf nicht so schnell, sonst haben wir keine Reboundchance. ❏ Wenn du weiterhin so eigensinnig spielst, muss ich dich rauswechseln.
09 Nach dem Spiel will ein Spieler von dir wissen, warum er nicht eingesetzt worden ist. Als Antwort wäre: ❏ Ich habe keine Möglichkeit gesehen, dich heute sinnvoll einzusetzen. ❏ Wann hättest du deiner Meinung nach eingesetzt werden können, wärst du an meiner Stelle als Coach gewesen? ❏ Ich brauche mich nicht zu rechtfertigen, warum du nicht gespielt hast. ❏ Du bist derzeit nicht in Form und bringst deine normale Leistung nicht.
Antworten dazu:
ad 07 Eine eindeutige Antwort durch den Coach hängt von der aktuellen Leistungsmotivation der Mannschaft ab, die er erkennen muss. Bei einer erfolgsorientierten Mannschaft ist die vorgegebene Situation durch den Coach schwieriger für die Spieler zu gestalten und ist auf unbedachte Gefahren hinzuweisen, wie etwa auf unerwartete Spielerstärke des Gegners, auf mögliche Entscheidungen durch die Schiedsrichter, auf finanzielle Konsequenzen bei Profis, etc; d.h., dass der Coach die sportliche Latte höher legen muss und er die subjektive Wahrscheinlichkeit auf Erfolg in Richtung 50/50 ausrichtet. Bei einer meidungsorientierten Mannschaft sollte zwar die euphorische Stimmung hochgehalten werden, jedoch muss der Coach um die lauernden Gefahren wissen, die sich im laufenden Spiel zeigen können. In diesem Fall würde ich kein Punktziel vorgeben, welches ja wiederum unnötigen Druck erzeugen würde. ad 08 In einer zeitlich kurzfristigen Kommunikation bewährt sich die Verwendung der 3-E-Formel: 1) Einstieg mit einer positiven Emotion (emotion), z.B. Lob, Ich-Botschaft 2) Vorbringen des beabsichtigten Ereignisses (event), z.B. „arbeite auf eine gute Wurfsituation hin“ 3) Aufzeigen des Nutzen (effect) daraus, wie z.B. „das erhöht deinen Wurfprozent und wir haben eine bessere Reboundmöglichkeit“ Hinweis: Wenn zwischen Spieler und Coach eine positive Beziehung besteht (a la „Ich bin o.k., du bist o.k.), dann kann der Einstieg mit der positiven Emotion verkürzt, oder sogar ausgelassen werden! Eine Drohung könnte nur mehr dann Wirkung zeigen, wenn die Beziehung ohnedies schon gestört ist. ad 09 Die erste und vierte Antwortmöglichkeit verlangen eine weitere, länger dauernde Diskussion. Die zweite Antwortmöglichkeit kann der Coach dann als konstruktiven Beitrag des Spielers akzeptieren. Die dritte Antwortmöglichkeit zeigt autoritäres Verhalten des Coaches und birgt weiteren Konfliktstoff.