50jähriges Trainer Jubiläum
- heinzgaisrucker
- 9. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Mit Start der neuen Basketballsaison 2025/2026 komme ich selber in die 51ste Trainersaison. Begonnen hatte es damals mit der Trainerverantwortung für Volksschüler der Neulandschule am Laaerberg 10.Bezirk in Wien. Ich war Bundesligaspieler beim Spitzenverein ABC Soma/Milde Sorte/Trend - je nach Sponsoring - und zugleich Psychologiestudent an der Universität Wien. Folglich musste ich mich doch um das Wohl interessierter junger Basketballspieler kümmern können; „Wieso gerade ich?" fragte ich Manager Peter Greiner, der lakonisch mir antwortete „Weil du das kannst!" Dabei nicht vergessend, dass es ja auch um finanzielle Vorteile ging…
In 1977 stieg ich direkt in die Lehrwarteausbildung an der BAfL Wien ein - Als Nationalteamspieler durfte man die C-Lizenz-Ausbildung überspringen - und in 1982 machte ich die Ausbildung zum A-Lizenz-Trainer. Jetzt packte mich der Ehrgeiz und ich nahm das Angebot der Bundessportakademie an, die sogenannte Diplomtrainer-Ausbildung in Österreich zu absolvieren, davon 40 Stunden gemeinsam mit Vertretern anderer Sportarten und 160 Stunden spezifische Basketball-Ausbildung. Zudem kam meine Basketball-Diplomarbeit mit dem Titel ”Systematik/Didaktik/Methodik/Problematik Trainingslehre" hinzu, aber ich blieb bis heute der einzige Aspirant der Sportart Basketball zu dieser staatlichen Diplomtrainerausbildung.
Ich habe Teams aus allen Bereichen trainiert und gecoacht: Kinder, Jugendliche, Männer, Frauen, Auswahlteams bis zur österreichischen Spitzenklasse. Ich bevorzuge als Coach das zu spielen, was wir zuvor geübt hatten, vom Geplänkel mit Taktikboard halte ich wenig. Nur die ahnungslosen Zuschauer denken dazu, „Was der Coach da alles wissen muss…?" Einige Coaches halten leider das Taktikboard auch verkehrt!
Ein lustigstes Erlebnis als Coach war bei der Bundesligamannschaft vom BC Vienna in der Saison 2011/2012. Nachdem im Herbst vier Trainer/Coaches gefeuert worden waren, begann ich am 1.2.2012 als neuer, fünfter Headcoach, eigentliche nur deshalb, weil ich im Besitz einer notwendigen A-Lizenz war. Immerhin coachte ich dann 14 Meisterschaftsspiele, und wir schafften den Aufstieg ins PlayOff. Das Rein-Raus-Schicken als Coach war einfach und unkompliziert, weil ich ohnedies nur 6 bis 7 einsatztaugliche Spieler hatte.
Als mein schönster Erfolg bleibt die Erringung des Staatsmeistertitels für die Jugendmannschaft MU16 von den BasketFighters im Jahr 2005, mit dem MVP-Spieler Florian Trmal, dessen "sportliche Launen" schließlich den Sieg im Endspiel gegen Klosterneuburg ausgemacht haben.
Für mich ist Basketball zum "Lernsport fürs Leben" geworden. Leistung ja, aber nicht zum Preis körperlicher und seelischer Ausbeutung. Dies gebe ich an die jungen Trainer in unserer Basketballhalle Erdbrustgasse weiter, wo zumindet Basketballssternchen aufleuchten dürfen.
Heinz Gaisrucker
